Innenausbau #2: Von großer Stille, Blower-Door-Test und Kellerausbau

Innenausbau Fertighaus

Es ist Freitagnachmittag, und nach einer harten Bürowoche gönne ich mir einen frühen Feierabend. Um 14.30 Uhr klappe ich den Laptop zu, bin nach 16 Minuten Autofahrt auf der Baustelle und gehe ins Haus. Eine eigentümliche Stille umfängt mich. Auf der Treppe das lautlose Radio, das normalterweise tönt, im Wohnbereich die Werkzeuge und Klamotten der Jungs vom Bau, die sonst heftig und teilweise lautstark hämmern, bohren, schleifen oder tackern.

Es ist so still, und ich kann echte Fühlung mit unserem neuen Haus aufnehmen. Ganz in Ruhe gehe ich durch die Räume im Erdgeschoss, verweile in der Küche, schaue hinaus in die Landschaft. Auch das Dachgeschoss liegt im Dornröschenschlaf. Stillleben der Materialien und Gerätschaften, kein Geräusch dringt von außen herein.

 

Gipskarton für Wand und Decke

Auch die vergangenen Tage ging es wieder Schlag auf Schlag. Es wurden Lüftungsrohre und Kabel verlegt, der Heizkreisverteiler ist montiert. Im Dachgeschoss sind die Trockenestrichplatten verbunden und verspachtelt. Es war die Woche drei nach dem Hausaufbau, und die Räume nehmen schon richtig Gestalt an. Die meisten Wände und Decken sind inzwischen mit Gipskartonplatten geschlossen, viele Lichtschalter sitzen bereits, die Duschwannen wurden eingebaut…

 

Wann bezugsfertig?

Ich spiele Probewohnen. Stelle mir vor, wie das Ganze in der Kalenderwoche neun aussehen wird. Um Fasching herum soll unser Healthy Home bezugsfertig sein. Das ist in einem Monat! „Wir sind gut in der Zeit“, hat Chefmonteur Steven kürzlich betont. Obwohl sein dritter Mann bereits seit zwei Wochen krank ist. „Patrick und ich arbeiten 150 Prozent“, sagt Steven, ohne großes Aufheben zu machen. Das ist ein Wort. Außerdem bekommen wir nächste Woche doch Subunternehmer auf die Baustelle. Aus genanntem Grunde, und weil das Eigenheim doch ziemlich groß ist, werden zusätzliche Maler zur Unterstützung anrücken.

 

Betondachsteine oder Ziegel?

Ich lasse mir einen schwarzen Kaffee aus der „Senseo“ raus, und nehme Platz auf einer Bierbank dort, wo demnächst der Esstisch stehen wird. Surreal! Das hatten wir, glaub´ ich, schon mal erwähnt… 😉

Entspannt, mit meinem Laptop auf dem Schoß, schreibe ich an diesem Blogbeitrag – bis es plötzlich an der Haustür klopft! Ein Gast? Neugierig gehe ich durch die Diele und öffne die Tür. Ein zukünftiger Nachbar ist verunsichert. „Was für eine Dacheindeckung habt Ihr“, will er wissen. Betondachsteine von Braas. Warum? Jemand hat ihm erzählt, dass Dachziegel aus Ton besser seien. Als Bauherr mit Expertenstatus in den Augen des jungen Mannes, kann ich ihn beruhigen: alles richtig gemacht. Beim Hausbau gibt es immer diese oder jene Alternative.

 

Märchen von der atmenden Wand

Keinen Entscheidungsspielraum oder Kompromisse darf es hinsichtlich der Luftdichtigkeit der Gebäudehülle geben. Dach und Wände müssen dicht sein! Auf das Märchen von der „atmenden Wand“ möchte ich jetzt nicht näher eingehen. Das kommt noch an anderer Stelle. Wahrscheinlich in dem bald folgenden Ratgeber „Blower-Door-Test“.

Genau so einen Blower-Door-Test hatten wir am Mittwoch. Dabei handelt es sich um eine Luftdichtheitsmessung der Gebäudehülle mit einem beeindruckenden Differenzdruck-Messverfahren. Um es kurz zu machen: Der Wert in unserem Schwörer-Haus fiel bestens aus. Obwohl insbesondere die „Dämmwert“-Kellerdecke“ noch nicht final abgedichtet ist, wie uns Firmeningenieur Martin Sauter, zuständig für Entwicklung und Normierung, erklärte.

 

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Luftwechselrate Rohbau

Bei einem Haus mit zentraler Lüftungsanlage darf der Wert der Luftwechselrate bis zu 1,5 betragen. Das gilt als „Stand der Technik“. Unser Healthy Home liegt bereits jetzt im Rohbau bei ausgezeichneten 1,3. Und unser Bauleiter Marco Hunn zeigte sich bei der Zwischenmessung überzeugt davon, dass der Wert bei der Endmessung kurz vor Hausübergabe unter 1,0 liegen wird.

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Keller selbst ausbauen

Wenn der Blogbeitrag fertig ist, gehe ich noch runter ins Untergeschoss. Denn gedanklich sind wir im Moment auch beim Kellerausbau. Den Estrich können wir erst einbauen, wenn alle Handwerker weg sind und das Haus an uns übergeben wurde. Aber mit Elektro und dem Trockenbau an den Wänden können wir bereits parallel loslegen.

Die Kabel für Deckenleuchten, Schalter und Steckdosen müssen, zumindest in den Kellerräumen, in denen Schwörer die Unterverkleidung mit Gipskarton ausführt, sogar schon verlegt werden. Dazu können wir nur eins sagen: Gut, wenn man wie wir einen Elektriker und Leute, die auch etwas von Trockenbau verstehen, in der Verwandtschaft hat.

Baumaterial besorgen

Wenngleich wir mit eigener Arbeitskraft erst im Untergeschoss (UG) in den Hausbau einsteigen, gibt´s nächste Woche einiges für uns zu tun. Elektrikerbesprechung für die Beleuchtung im Dachgeschoss. Besprechung mit dem Maler betreffend Farbgestaltung. Auch die Fliesen werden nächste Woche angeliefert – zehn Paletten, rund sechs Tonnen schwer. Mit einem örtlichen Gipser (Stuckateur) vor Ort das Dämmen und Verputzen der Untergeschosswände außen besprechen.

Und: Wir wollen, nach dem Aufmaß, im Baustoffhandel oder Baumarkt das Material für die UG-Wandverkleidungen besorgen, sowie das Elektromaterial aus Qualitäts- und Kostengründen im Onlineshop bestellen.