Bodengutachten gibt Baugrundsicherheit

Bodengutachten

Wie andere Fertighaushersteller verlangt auch Schwörer-Haus ein Bodengutachten. Um Punkt 7 Uhr morgens trafen wir auf dem Bauplatz ein, um uns die Sache anzuschauen. Der Gutachter Anton Vester war bereits vor Ort, und bald schon sollte seine Arbeit das morgendliche Vogelgezwitscher krass übertönen…

6 Meter tief in den Boden

Denn die sogenannte Bohrraupe macht mächtig Lärm, wenn sie die stählernen Bohrsonden sechs Meter tief in den Untergrund hämmert. Sechs Meter, das ist die „Solltiefe“ für ein unterkellertes Einfamilienhaus, erklärt uns der Diplom-Geograph von Clayton Umwelt-Consult; beim Hausbau auf Bodenplatte sind nur vier nötig. Dafür hat er zwei Bohrpunkte jeweils am höchsten und tiefsten Punkt unseres Hanggrundstücks festgelegt, die in der Diagonalen maximal auseinander liegen.

 

Folgende Unterlagen hatten wir Clayton vorab zukommen lassen:

  • Maßstäblicher Lageplan 1:500 mit der vermaßten Position des Hauses
  • Schnittzeichnungen des Hauses mit Höhenangaben über dem Meeresspiegel
  • Höhenplan mit Bezugspunkten wie z.B. Kanaldeckeln oder Kanalplan mit Höhen über dem Meeresspiegel

Die Schwarzwälder Kirschtorte

Wenn Vester die Sonden wieder aus dem Erdreich zieht sind die runden, halboffenen Eisenstangen gefüllt mit Erde. Wobei Erde nicht gleich Erde ist. Im vorliegenden Fall hat er vier unterschiedliche Bodenschichten (der Fachmann nennt sie Bodenhorizonte) erbohrt, und malt ein schönes Bild aus: „Sie bauen quasi in eine Schwarzwälder Kirschtorte“.

Gut sieht´s aus

In der Tat sehen wir vier in Farbe und Konsistenz deutlich unterscheidbare Bodenproben untereinander in den Sonden. Wichtig zu wissen: Die verschiedenen Schichten weisen unterschiedliche Tragfähigkeiten für das geplante Bauwerk auf. Und noch wichtiger für uns: Bereits per Augenschein, mit dem Stechbeitel und Fingerproben – dabei zerreibt Vester die „Rohrergebnisse“ zwischen Daumen und Zeigefinger – gibt der routinierte Gutachter grünes Licht. Gut sieht´s aus im Untergrund!

Proben fürs Labor

Damit Anton Vester das augenscheinlich positive Ergebnis auch guten Gewissens schwarz auf weiß dokumentieren kann, werden Bodenproben abgefüllt, die zur Laboruntersuchung gehen. Die Laboranalysen anhand unterschiedlicher Verfahren geben dem Gutachter noch genauere Kenngrößen, um die Beschaffenheit des Untergrunds zu beurteilen.

Bericht für schadensfreies Bauen

Auf Basis der Proben und Labordaten erstellt der Fachmann einen geotechnischen Bericht zu unserem Bauvorhaben; wir nennen das Schriftwerk, das die Mindestanforderungen für schadensfreies Bauen beschreibt, schlicht Boden- oder auch Baugrundgutachten.

Extra Bauwerksgründung nötig?

Dieses wiederum bildet die Grundlage für Planer und Statiker, ob, beziehungsweise welche besonderen Maßnahmen beim Aushub der Baugruben und der sicheren Gründung des Bauwerks zu treffen sind.

Sicherheit 110 Prozent!

Nach rund zwei Stunden ist alles vorbei, und Werkzeug, Gerätschaften sowie die Raupe sind wieder im Auto und auf dem Anhänger verstaut. Und bevor der Gutachter zur nächsten Baugrunduntersuchung düst, hat er noch eine zweite gute Nachricht für uns: Wie eigentlich bei allen Bauschaffenden in Deutschland, werden auch in seinem Bericht „zehn Prozent Sicherheit drin“ sein. Das heißt: 110-prozentige Sicherheit!

 

5 thoughts on “Bodengutachten gibt Baugrundsicherheit

  • 15. Dezember 2016 at 8:33 am
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    Schön zu wissen, dass SchwörerHaus auf eine Baugrunduntersuchung besteht. Diese gibt nämlich nicht nur dem Haushersteller die notwendige Sicherheit, sondern auch den Bauherren, die wissen, dass ihrem Traumhaus keine Gefahr aus dem Untergrund droht. Im Grunde sollte unserer Meinung nach kein Haus ohne Bodengutachten errichtet werden! Das Risiko für kostspielige Folgeschäden ist einfach zu groß, als dass man davor die Augen verschließen könnte. Das Geld für eine Baugrunduntersuchung ist immer gut angelegt. Apropos: Was hat euch, liebe Bau-Blogger, das Gutachten denn gekostet? Weniger oder mehr als 1.000 Euro? 🤔

    • 15. Dezember 2016 at 8:41 am
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      Hallo Family Home, …unter 1.000 Euro.

  • 1. August 2017 at 5:21 pm
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    Hallo Christine und Norbert,

    freut mich sehr für euch, dass euer Baugrund auch ein wahrer Bau Grund ist 😉 Und sehr gut, dass Schwörer-Haus auf eine Baugrunduntersuchung besteht. Das hätte uns jemand mal vor 8 Jahren sagen sollen! 2 Jahre Bauzeit, 6 Jahre Gericht und am Ende Kosten, Tränen und der geplatzte Traum vom Eigenheim…

    Nun ja. Neuer Grund, neues Glück 🙂 Jetzt klicke ich mich durchs Internet und sehe mir an wie andere Bauherren ihr Häusle bauen. So nehme ich viele wertvolle Tipps mit.

    Gut, ich wünsch euch alles gute für die Zukunft und klick mich dann mal weiter 🙂

    beste Grüße
    Dirk

  • 19. Dezember 2017 at 10:13 pm
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    Bei mir gab es kein Ergebnis. 1000 euro Kosten für kein Gutachten das aber vertraglich zugesichert war.
    Die wollten mir einen zweiten Termin aufdrücken für nochmals 1000€ damit ich ein aussagekräftiges Gutachten bekomme. Lasst euch nicht von den günstigsten Standard angeboten blenden es wird mit Sicherheit teurer!
    Ich würde bei Clayton keine Baugrunduntersuchung machen lassen. Für mich hat es den Eindruck von Betrug.

    • 22. Dezember 2017 at 10:12 am
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      Hmm, das irritiert uns jetzt doch ziemlich. Bei uns hat Clayton nämlich tipp-topp gearbeitet und alles war sehr professionell. @ Benjamin: Dürfen wir deinen Beitrag an Clayton z.K. „weitergeben“?

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