Keller oder Bodenplatte? Ans Vererben denken!

Keller Bodenplatte
Wohin nur mit all diesen Dingen, wenn man keinen Keller hat?

 

Bei uns in Süddeutschland empfinden die Leute ein Haus ohne Keller wie ein Auto ohne Reifen. Selbstredend ist eine Vollunterkellerung natürlich auch eine Preisfrage. Dennoch solltet ihr euch den Verzicht auf ein Untergeschoss gut überlegen. Damit nehmen wir gerne die Anregung aus einem Kommentar auf, den „Family Home“ unter einen anderen Blogbeitrag hier gesetzt hat…

Haustechnik im Erdgeschoss?

Bei der Frage „Keller oder Bodenplatte?“ geht es wie gesagt immer auch ums liebe Geld. Das heißt: Wenn das Baubudget einen Komplettkeller nicht hergibt, muss es halt ohne gehen. Und natürlich geht es. Heizung, Sanitär und Elektro lassen sich heute durchaus in einem Haustechnikraum im Erdgeschoss unterbringen. Auch zählt für viele (oft Zweitbauherren) das Argument, ohne Treppensteigen auf einer Ebene zu wohnen.

Wenn ihr jedoch zwischen Bodenplatte und Keller schwankt und die Finanzierung es hergibt, lest doch einfach weiter. Denn es gibt schon ein paar gute Gründe für den Kellerbau.

Bodenplatte oder Rohbaukeller?

Zunächst ´mal muss gesagt werden, dass auch eine Bodenplatte Geld kostet. Und zumindest wenn ihr am Hang baut, solltet ihr unbedingt mal eine Vergleichsrechnung anstellen (lassen), denn in diesem Fall braucht es oft Streifenfundamente usw., sodass zumindest der Aufpreis auf einen Rohbaukeller überschaubar sein kann. So ein Untergeschoss könnt ihr einfach mal so lassen und später, wenn sich die finanzielle Lage entspannt, nach und nach selbst ausbauen.

Kellerbau spart Grundstückskosten

Die nächste Überlegung zum Thema Kosten. Wer ein Haus mit Keller baut, kann mit weniger Hausgrundfläche und damit mit einem kleineren Grundstück auskommen. Das spart Bauplatzkosten, was insbesondere in hochpreisigen Ballungsgebieten die Gesamtbaukosten drastisch senkt.

Darüber hinaus braucht man bei einem Haus auf Bodenplatte oft Kellerersatzräume. Die sind nicht immer schön anzuschauen, und man verbaut sich im wahrsten Sinne des Wortes seinen Garten; und auch größere Garagen, Remisen & Co. gibt´s ja nicht umsonst. Außerdem: Nicht selten verbietet auch der Baubauungsplan den Bau von zu großen/vielen Nebengebäuden auf dem Grundstück.

Wohin mit der Haustechnik?

Eine Gasbrennwerttherme für die Hausheizung kann man in einer Kammer hinterm Dachgeschoss-Badezimmer unterbringen. Und der Hauswasseranschluss lässt sich durchaus in einem  Erdgeschossraum unterbringen. Doch ein geräumigerer, zentraler Haustechnik-Raum im Untergeschoss bietet hierbei Vorteile.

Das beginnt bei Wartungs- und Reparaturarbeiten, die hier praktischer von statten gehen. Zudem werden haustechnische Geräte und Installationen, die in den vergangenen Jahren zunehmend kleiner und kompakter werden, wieder größer und nehmen mehr Platz ein; weil beispielsweise ein großer Pufferspeicher für die Brauchwasser- und solarunterstütze Heizungsanlage untergebracht werden muss, oder weil eine Holzpellet-Zentralheizung ein Brennstofflager braucht. Dazu kommt bei modernen KfW-Effizienzhäusern die Anlage für eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmrückgewinnung.

Untergeschoss gibt Schallschutz

Wenn die Haustechnik in einem separaten Raum im Untergeschoss fernab der Wohnräume untergebracht ist, dient das auch dem Schallschutz. Denn wenngleich heutige Anlagen sehr viel leiser arbeiten als früher, geben sie doch das eine oder andere Geräusch von sich.

Speziell in Doppel- und Reihenhäusern kann es da zu Problemen kommen.

Der Keller bringt Geld

Jeder Keller bietet darüber hinaus natürlich diverse Nutzungsmöglichkeiten von trockenen Lagerflächen bis hin zum komplett ausgebauten Wohnkeller. Wenn man im Untergeschoss Wohnraumqualität hat, kann eine vermietete Einliegerwohnung sogar Geld bringen; die Mieteinnahmen helfen dann bei der Hausfinanzierung.

Bauen für die Erben

Und jetzt noch ein Blick in die Zukunft: Häuser mit Unterkellerung verkaufen sich leichter und teurer. Oder man setzt einfach auf bleibende Werte. Und, ganz ehrlich, ein weiterer Gedanke ist für uns, wie wohl auch für euch, zwar ein wenig befremdlich. Doch es hilft nichts: Man kann es auch einfach gut finden, dass die Kinder später ´mal ein sicheres Erbe bekommen…

One thought on “Keller oder Bodenplatte? Ans Vererben denken!

  • 5. Dezember 2016 at 8:07 am
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    Dank an die Bau-Blogger für diese umfassenden Ausführungen! Dass die Argumente, die für den Hausbau mit Keller sprechen, überwiegen, dürfte offensichtlich sein. 😉 Auch wir möchten Bauherren raten, sich – sofern realisierbar – für ein Eigenheim mit Keller zu entscheiden.

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