Ratgeber Küche: Alles über Küchenplanung

Küchenplanung Fertighaus

Zunächst eine kurze Bemerkung zur Überschrift dieses Blogbeitrags. Heute ist der Superlativ „Alles über…“ in Zeitschriften und sonstwo üblich. Da wollten wir zum Thema Küchenplanung doch einfach auch mal mithalten. Aber ganz ehrlich: Wir können euch bestimmt nicht komplett „alles über Küchenplanung“ bieten. Das geht nicht. Dennoch werdet ihr in dem Beitrag sehr viel über Küchenlplanung erfahren. Viel Spaß beim Lesen!

 

Die Küche muss zu euch passen

Ob farbige Holz- oder Glasoberflächen oder Eiche-Retro-Look: Im Trend liegt die Küche als offener Lebensmittelpunkt. Doch auch eine kleine Funktionsküche kann im Einzelfall noch ihre Berechtigung haben. Wichtig ist, dass ihr der Küche bei der Hausplanung genügend Raum gebt – und sie dabei entsprechend eures ganz persönlichen Lebensstils entwerft. Die Küche muss zum Menschen passen!

 

Zum Fertighaus die (Fertig-)Küche

Es soll Leute geben, die so viel Zeit in die Küchenplanung stecken, wie andere in die gesamte Planung ihres Hauses… Richtig so! Denn die Küche ist ein zentraler Ort des häuslichen Lebens. Hier wird nämlich das elementare Grundbedürfnis „Ernährung“ befriedigt – und hier nimmt man zur Entspannung eine Latte Macciato oder feiert eine ausgelassene Koch-Party mit Freunden. Ganz zu schweigen von der gemütlichen Wohnküche als familiäres Kommunikationszentrum. Fertighaus-Bauherrschaften haben es einfach: Zum Fertighaus gibt es die (Fertig-)Küche gleich mit dazu. Renommierte Hausbaufirmen haben dafür erfahrene Küchenplaner, oft eine ganze Reihe von Musterküchen in ihren Ausstattungszentren, und der Kunde kann Möbel und Geräte aus einer breiten Angebotspalette auswählen.

 

Der Besuch im Küchenstudio

Dennoch ist es sicherlich kein Fehler, sich vor der Küchenberatung schon mal selbst umzusehen und Gedanken zu machen. Besuchen Sie doch einfach unverbindlich ein Küchenstudio, entwerfen Sie eigene Skizzen auf dem guten alten Millimeterpapier, oder klicken Sie sich in einem zeitgeistig opportunen Online-Küchenplaner ihre Vorstellungen in 3D-Format zusammen (Homepage-Beispiele siehe unten).

Wer so schon individuell vorgearbeitet hat, wird es noch leichter haben, dem Profi beim obligatorischen Planungsgespräch seine eigenen Wünsche und Vorstellungen rüberzubringen.

 

Wo hin mit der Küche?

Eine Grundfrage lautet: Wo soll die Küche hin? Die kann dem Hauseingang zugewandt sein, so sieht die Mutter die Kinder von der Schule kommen und hört, wenn das Postauto vorfährt. Dem berufstätigen Ehepaar ohne Kinder wird das weniger wichtig sein. Stets angenehm ist ein kurzer, direkter Weg vom Einkauf in die Küche, bzw. eine „vorgelagerte“ Vorratskammer mit Durchgang zur Küche.

 

Küche mit Gartenausgang

Reizvoll ist auch die Küche mit Gartenausgang, am besten über die Terrasse. Damit hat man die spielenden Kinder im Blick, der Hobbykoch kann rasch die nötigen Kräuter pflücken und später den Kompost nähren. Und bei geselligen Küchen-Vergnügen lassen sich Entspannung und Spaß beim Essen ins Freie hinaus fortsetzen.

 

Die offene Küche

Die Frage, „geschlossene oder offene Küche?“, beantwortet der aktuelle Trend ganz eindeutig. En vogue ist der offene, große, repräsentative und damit wohnlich gestaltete Kochbereich – der kommunikative Mittelpunkt des Hauses, ja des Lebens.

Neben der Vorratskammer bietet sich dann ein Hauswirtschaftsraum an, in dem eine Schmutzspüle für Vorarbeiten steht und in dem nach dem Kochen und Essen manches unsichtbar „verschwinden“ kann. So ein Raum eignet sich natürlich auch als Kellerersatzraum, Bügelzimmer usw. Als kühle Zone konzipiert, ist das dann auch der richtige Platz für (Zweit-)Kühlschrank und Gefriertruhe direkt neben der warmen Küche.

 

Passend zum Kochtyp

Bei einer offenen Küche quasi Pflicht, sind Vorratskammer und Hauswirtschaftsraum neben einer geschlossenen Küche die Kür. Bei der Grundrissplanung können, wie vor einiger Zeit üblich, minimale sieben bis acht Quadratmeter für die kompakte Einbauküche vorgesehen werden. Eine ansprechende Küchen-Werkstatt dagegen braucht, wie in früheren Zeiten, schon 15, 20 oder noch mehr Quadratmeter.

 

Kleine oder große Küche?

Die Größe ergibt sich in erster Linie aus der Nutzungsabsicht. Ist die Küche hauptsächlich für den schnellen Morgenkaffee da? Kocht man lieber alleine oder in Gesellschaft? Soll eine Frühstückstheke rein oder ein Zwei-Meter-Esstisch für zehn Personen?

Wenn es um die Ausgestaltung, bzw. die Einrichtung der Küche geht, zählt der Kochtyp. Sind sie ein Warmmacher? Eine Mikrowellen-Köchin? Ein Heimkoch, eine Hobbyköchin mit Anspruch? Wem die Mikrowelle eindeutig mehr liegt, als der Herd, setzt auf kleine Küche und großen Gefrierschrank. Lange Arbeitsflächen und maximaler Stauraum für Kochuntensilien und Geräte wären Geldverschwendung. Der Kochtyp mit Kombidämpfer und Herdeinsatz beim täglichen Kocheinsatz hat schon mehr Bedarf in Sachen Einrichtung und Ausstattung. Auch die Küchengeräte von der Dunstabzugshaube bis zum Geschirrspüler müssen schon höheren Anforderungen genügen.

 

Die funktionale Küche

Ambitionierte Kochfreunde und Pflichtköche für die Großfamilie sollten die Küche als funktionalen Arbeitsplatz einrichten, wobei eine gepflegte pflegeleichte Optik durchaus auch wichtig ist. Doch zunächst geht es ums Praktische, also um zeitsparende Arbeitsabläufe sowie um ergonomische Aspekte. Ob man für die Arbeit Zutaten wie etwa einen Dampfgarer oder ein Gaskochfeld braucht, ist Geschmackssache.

 

Praktisch rückenfreundlich

Zu einer ergonomisch eingerichteten Küche gehört in erster Linie die Rückenfreundlichkeit. Diese erreicht man – auch für verschieden große Personen im Haushalt – durch unterschiedlich hohe Arbeitsflächen. Bewährt hat sich eine Absenkung des Herdbereichs. Vollauszüge sind angenehmer als „tiefe“ Schrankfächer, besonders in Unterschränken. Dazu kommen übersichtliche, ausziehbare Apothekerschränke, die mannshoch sein können, und neben Eckschrank-Karussellen „ausfahrbare“ Schrankeinbauten. Auch Einbaugeräte wie Spülmaschine, Backofen und Dampfgarer lassen sich wie der Kühlschrank höher positionieren, damit der Griff hinein möglichst angenehm und damit auch sicherer ist!

 

Alle machen mit

Wenn Sie möchten, dass sich alle Familienmitglieder an der Küchenarbeit beteiligen, sollten Sie auch alle in die Einrichtungsplanung einbinden. Denn Lust an der Arbeit kann es nur im passenden Umfeld geben. Das beginnt bei der richtigen Höhe von Spülbecken und Arbeitsplatten und geht über die geschickte Platzierung der Spülmaschine, die es ein- und auszuräumen gilt, bis hin zu Kleinigkeiten wie kleinen und großen Messergriffen für kleine und große Hände. Die Wirkung der Details ist nicht zu unterschätzen!

 

Die flexible Modulküche

Aus den Planungsanstrengungen entsteht nach althergebrachter Küchenlehre zum Beispiel eine einfache Küchenzeile, eine L-, U- oder G-Form. Doch heute ist man offener! Außer der Einbauküche, die den vorhandenen Raum zwar optimal ausnutzt, dadurch aber auch uniform wirkt, stehen Modulküchen zur Debatte. Sie nutzen den Raum spielerisch, zeigen mehr Wand – und können sich auf Rädern sogar höchstflexibel präsentieren.

 

Vom Modul zu der Insel

Trotzdem befinden sie sich aktuell schon wieder auf dem Rückzug, abgelöst von der Küche mit Kochinsel. Sie kann ausgestattet sein mit Herd und Spüle, versehen mit unterschiedlich hoch ausgeführten Steh- und Sitzplätzen.

 

Eine große Küche

Zu bedenken sind für diese optisch ansprechende Lösung der große Platzbedarf sowie die aufwändigen technischen Installationen. Hierfür müssen nämlich Stromanschlüsse plus Wasser- und Abwasser-, vielleicht sogar eine Gasleitung in der Raummitte vorgesehen werden. Auch die Dunstabzugshaube stellt nicht selten ein Problem dar. Um es zu lösen, wurden oft Umluft-Hauben installiert, die allerdings weniger wirkungsvoll und dabei wartungs- und betriebskostenintensiver sind, als eine Abzugshaube mit Außenentlüftung. Bei letztgenannter Variante machen Führung und Optik der Abzugskanäle mitunter Schwierigkeiten. Als adäquate Lösung für Kochinseln hat die Industrie neuartige Hauben entwickelt, die vollständig in die Raumdecke integriert werden. Trotz ihres weiten Abstandes von Bratpfanne und Töpfen sollen sie dank starker Motoren ihre Aufgabe gut erfüllen können; per Fernbedienung versteht sich, denn wer reicht schon mit den Fingern an die Decke?

 

Die Ausstattung zum Wohlfühlen

Dafür, dass der Arbeitsplatz Küche auch ein Wohlfühlort ist, kann man eine ganze Menge tun. Es bieten sich sogar Feng-Shui-Küchenexperten an, um hier alles ins fernöstlich motivierte Lot zu bringen. Ansonsten geht es um Dinge wie ausreichende Arbeitsplatten, die für Vielkocher und –backer mindestens vier bis fünf laufende Meter messen sollten. Als Normhöhe gibt die DIN 84 Zentimeter vor. Doch sie stammt aus den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, und dem skandinavischen Ikea-Modell folgend, werden immer mehr höhere Küchenunterschränke angeboten. Für eine Körpergröße von 160 bis 165 Zentimetern ist eine Oberkante Arbeitsplatte um 90 Zentimeter besser, 1,90-Menschen stehen eher an etwa 105 Zentimetern Höhe bequem.

 

Steckdosen in der Küche

Pro Meter Arbeitsplatte rechnet man zwei Steckdosen, an besonderen Stellen mehr. Ein formschöner Kabelkanal für Einbaudosen hält in dieser Hinsicht alle Möglichkeiten offen. Die Küchengeräte, die man überall eingesteckt hat, sollten insbesondere in einer offenen Küche möglichst leise arbeiten.

 

Moderne Schranksysteme

Außer der Anordnung der Schränke und der Position der Küchengeräte ist die Innenausstattung der Schränke elementar. Lassen Sie sich dazu das ganze Angebot Ihres Beraters beschreiben und wenn es geht auch zeigen. Denn die Palette reicht bestimmt weiter als Ihre Fantasie. Und es wäre doch schade, wenn in Ihrer neuen Küche etwas Wünschenswertes fehlen würde, nur weil Sie nicht wussten, dass es das gibt.

 

Licht und Farben fürs Gemüt

Eine wichtige Rolle spielt auch das Licht. Schön sind ein bis zwei große Fenster, deren Flügel nicht stören dürfen. Gegebenenfalls bedarf es einer Festverglasung im unteren Bereich oder Hochschiebefenster. Die elektrische Beleuchtung ist fast eine Wissenschaft für sich. Da geht es erstens um die Grundbeleuchtung, die überall ausreichend, blendfrei, ohne Schattenwurf sein und im Optimalfall eine angenehme Lichtfarbe haben sollte. Dazu kommt die arbeitsplatzorientierte Beleuchtung von LED-Spots an der Decke bis zu Lampen in Schränken und unter den Hängeschränken. Zum Einsatz kommen unter anderem Niedervolt-Halogenglühlampen, stabförmige Leuchtstofflampen und Kompakt-Leuchtstofflampen. Von wo aus sie geschalten werden, ist ein weiterer wichtiger Punkt im Küchenallmorgen und -abend.

 

Kompromiss Schiebetür

Bei der Frage „offene oder geschlossene Küche“ kann die Kompromiss-Antwort lauten: Schiebewand. Schließlich haben beide Lösungen ihre unbestreitbaren Vorteile. Statt brauner Faltwände und kleiner Schiebetür von anno dazumal kann man heutzutage formschöne und praktische Schiebewände zwischen Küche und Wohnraum einbauen. Die wandhohen, mehr oder weniger transparenten Elemente stellen bei Bedarf die großzügige Verbindung zwischen Koch-, Ess- und Wohnbereich her – und sorgen beim Braten oder nach dem Essen für die gewünschte Raumtrennung. Die gebrauchten Töpfe und Teller stehen unsichtbar dahinter.

 

Aktuelle Küchentrends

Ist die Küche schön und pflegeleicht, erheitert sie das Gemüt. Da sich über Schönheit ja so trefflich streiten lässt, hier als Anregung die aktuellen Trends: Sie reichen von Hochglanzmöbeln in kräftigen Farben, vor allem Rot, Grün und Blau, bis zu Massivholzoberflächen; gern gesehen dabei aktuell dunkler Nussbaum statt ehedem helle Buche. Die Formensprache reicht von funktionalem Bauhaus bis verspieltem Landhausstil. Wer den Pflegeaufwand vornan stellt, beschäftigt sich auch etwas intensiver mit den Materialien. Denn zwischen geölten Holzarbeitsplatten und Kunststoffflächen liegen ebenso Putzwelten wie zwischen Edelstahlherd und bekannter „Weißer Ware“. Nicht zu vergessen auch der Bodenbelag, der wie Wände und Decke den möglichst harmonischen Gesamteindruck der Küche mit prägt. Nur wenn alle Komponenten berücksichtigt werden und sich die Gestaltung gefällig in den Wohnraum fortsetzt, passt der Hausarbeitsplatz Nummer Eins auch wirklich zu seinen Bewohnern, den hier lebenden Menschen.

Nach dem Lesen, jetzt also viel Spaß beim Planen!

 

 

Grundfragen Küchenplanung

 

  • Zahl der Personen im Haushalt?
  • Kinderzahl?
  • Wie viele Personen arbeiten hauptsächlich in der Küche?
  • Lagerräume außerhalb der Küche?
  • Verrichtung anderer Arbeiten in der Küche?
  • Küche zum Wohnraum hin offen oder geschlossen?
  • Welche Energiearten (z.B. Strom, Gas) stehen zur Verfügung?
  • Mit oder ohne Essplatz
  • Welche Form von Essplatz?
  • Welche Küchengeräte?
  • Mit Waschmaschine/Trockner?

(Quelle: Der Kreis, eine Auswahl)

 

 

Info und Online-Planer

www.kuechenspezialisten.de
www.kuechen-quelle.de
www.kuechen-atlas.de/online-kuechenplaner/

 

Auf den beiden letztgenannten Homepages gibt´s jeweils einen kostenlosen Online-Küchenplaner für Laien.