Besuch Musterhausausstellung: Sprecht mit Beratern – und hört auf euren Bauch

Ausstellung Eigenheim und Garten

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“, wusste schon der deutsche Dichter Matthias Claudius. Zugegeben, in seiner Zeit vor über 200 Jahren, war das Reisen noch eine ganz andere Nummer. Dennoch gilt seine Aussage bis heute – auch wenn man zum Beispiel „nur“ die Musterhausausstellung in Fellbach bei Stuttgart besucht… Hier unser Bericht auf dem Baublog.

Inspiration und Prospektesammeln

Falls ihr vorhabt, ein Haus zu bauen, können wir euch den Besuch von Musterhausausstellungen nur wärmstens empfehlen. Die liegen in ganz Deutschland verstreut und zeigen modernen Hausbau im Maßstab 1:1. Zu sehen sind hier überwiegend Holzfertighäuser, aber auch massiv gebaute nach dem „Prinzip Fertigbau“.

Für uns lag die Ausstellung „Eigenheim & Garten“ in Fellbach am nächsten. Und wenngleich wir bereits stark mit dem Haushersteller Schwörer-Haus liebäugelten, konnte es nicht schaden, sich nochmals weiter umzuschauen.

Wir taten das, was alle tun: Wir sammelten ein paar Prospekte und fragten hier und da nach Preisen. Doch in erster Linie suchte Christine Inspiration und ich war einfach neugierig: Was gibt es aktuell Neues in der Ausstellung, in der ich in den letzten Jahren beruflich öfter war, und wie sind die Berater so drauf?

Rabatt für Zweimalbauherren

Und vor allem zum Verhalten der Bauberater in den Musterhäusern gibt es im Baublog tatsächlich einiges zu erzählen. Im Weber-Haus kamen wir rasch ins Gespräch, nachdem wir uns als Weber-Haus-Besitzer geoutet hatten. Und weil die Berater natürlich auch Hausverkäufer sind, wurde uns sogleich ein Preisnachlass für „Wiederholungstäter“ in Aussicht gestellt. Der Verkäufer habe einen guten Draht zu Firmenchef Hans Weber selbst…!

Über Beratung und Provision

Was sich für uns ziemlich schnell bestätigte: Das Ziel eines Hausverkäufers ist es, möglichst schnell an unsere „Daten“ zu kommen; Namen, Adresse, Telefonnummer. Denn sobald er diese Infos an „sein“ Unternehmen meldet, hat er üblicherweise im internen Vertriebsmanagement die Nase vorn: Falls wir Kunden werden, sind wir seine Kunden und er bekommt die Verkaufsprovision plus gegebenenfalls den Planungsauftrag. Das, liebe Leser, solltet ihr bei Ausstellungsbesuchen und Verkäufergesprächen immer im Hinterkopf behalten.

Keine Adresse – keine Preise

Eine nette Baublog-Story zum Thema zunächst inkognito zu bleiben, bringen wir aus dem Rensch-Haus mit. Hier zog uns der Berater auf eine wirklich gute Art umgehend in ein Planungsgespräch hinein. Bei einer Tasse Kaffee saßen wir am Schreibtisch und hatten sofort mögliche Grundrissvarianten für ein Einfamilienhaus vorm Gesicht, die laut Berater so flexibel sind, dass man fast alles daraus machen kann. Im nächsten Schritt waren wir bereits bei einer groben Kostenkalkulation für ein X-Quadratmeterhaus mit X-Grundriss und X-Ausstattung. Der Berater zeigte sie uns auf seinem Laptop und es folgte ein spaßiger Dialog in der Art: Verkäufer: „Verraten Sie mir Ihren Namen und die Adresse?“ Meine Antwort: „Nö.“ Meine Frage: „Können Sie uns die Tabelle ausdrucken?“ Seine Antwort: „Nö.“ Das war echt spaßig, wir ließen´s so im Raum stehen, allerdings war damit auch das Gespräch beendet 😉

Keine Prospekte

Unser Erlebnis im Selecthaus möchten wir gar nicht bewerten oder kommentieren. Das überlassen wir euch Lesern unseres Baublogs selbst. Wir kommen rein, und der Verkäufer sieht uns wortlos an. Auf einem Tresen liegt eine Reihe von Prospekten. Ich frage, ob ich welche mitnehmen kann, und bekomme ein entschiedenes „NEIN“. Erklärung: Der Verkäufer hat die Prospekte selbst für teures Geld drucken lassen, und verschenkt sie an niemanden, der nicht seine Adresse da lässt. Wir sind schneller draußen, als wir drin waren.

„Wieviel kostet dieses Haus?“

Ach ja, da ist noch eine andere Sache, die auf dem Baublog sehr interessant ist. Es geht um die Frage: „Wieviel kostet dieses Musterhaus“. Wenn wir sie stellen, winden sich viele Berater, und wir bekommen kaum eine klare Antwort. Ein Grund dafür mag sein, dass die meisten Musterhäuser in den Ausstellungen sehr groß und besonders üppig ausgestattet sind. Da möchte man die Bauinteressenten nicht erschrecken.

Den konkreten Preis nennt uns der Berater des erst vor kurzem gebauten Talbau-Musterhauses, und auch die freundliche Beraterin von Fertighaus Weiss hat kein Problem, uns die Kosten für das Musterhaus mit und ohne Keller mitzuteilen; mit der wichtigen Bemerkung, das seien die bereits aktuell hochgerechneten Preise für dieses Haus, das schon ein paar Jahre alt ist.

Noch immer keine Nummer

Selbstredend besuchten wir auch die Schwörer-Musterhäuser in der Ausstellung. Die Dame, die wir in einem antrafen, gab uns erste Informationen, Prospekte und erklärte, dass der für unser Gebiet zuständige Berater im Moment nicht hier sei. Gerne wollte sie unsere Telefonnummer aufschreiben, damit er sich bei uns melden kann. Keine Nummer von uns, siehe oben. Wir mochten in der frühen Phase einfach nicht dauernd von Beratern angerufen werden.

Auf den Bauch hören

Fazit: Es gibt durchaus Licht und Schatten, bei so einem Ausstellungsbesuch. Unangenehm erlebt haben wir dabei auch, dass einzelne „Berater“ ihre Mitbewerber schlechtreden. Das geht mal gar nicht!

Ansonsten noch die Ermutigung an euch: Hört darauf, was eurer Bauch sagt. Denn der Bauberater ist das A und O in der Beratungs- beziehungsweise Planungs- und Angebotsphase. Und wenngleich es beim Hausbau auch um Fakten und viel Geld geht, die Chemie mit dem Gegenüber muss stimmen. Das ist die Basis.

Hier noch der Link zur Ausstellung: https://www.musterhaus-online.de/home/

Mehr zum Thema lest ihr hier auf dem Baublog in unserm Post to Post Links II error: No post found with slug "besuch-musterhausausstellung".

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One thought on “Besuch Musterhausausstellung: Sprecht mit Beratern – und hört auf euren Bauch

  • 25. Januar 2017 at 4:41 pm
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    Ich bin auf der Häuser suche und das mit den Musterhäusern ist ein sehr guter Tipp. Ich habe eine ganz spezifische Vorstellung wie es mal aussehen soll. Ich wünsche mir vor allem Palisaden und Randsteine am Eingang und um die Pflanzen. Ich würde auch etwas mehr ausgeben und wäre bereit für einen kleinen Brunnen. Ich möchte Säulen wie bei den Römern/Griechen. Ich bin bereit viel zu investieren um meinen Traum zu verwirklichen.

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