Die sehen super aus!“ „Und sie machen ein tolles Licht!“ Meine Frau ist total begeistert von den Dachfenster-Rollos, die die Handwerker im Dachgeschoss gerade montieren. „Ich schau sie mir gleich an, denke ich…“ Aus dem „gleich“ wird allerdings nichts. Im Moment bin ich nämlich dran, schnell ein neues Online-Bankkonto einzurichten.
Mit der Post kamen die Unterlagen fürs neue Konto. Online-Version. Total easy. Jetzt bin ich nicht gerade der Technik- oder IT-Freak, doch mit den anderen Konten läuft´s doch seit Jahren gut. Man kann sich kaum mehr vorstellen, wie das früher war. Mit Überweisungen, die man von Hand ausfüllte und bei der Bank in die Metallbox warf.
Rubbelspaß
So, kurz das Laptop hochgefahren und die Briefe geöffnet. Einer enthält meine neue „girocard“. (Sagt man nicht mehr EC-Karte?) Im anderen findet sich die „Geheimzahl“ dazu. Ich prüfe den PIN-Brief (Geheimzahl = PIN?) auf Unversehrtheit, so wie es im Anschreiben steht. Und lege die vierstellige Zahl frei; ein kleiner Rubbelspaß. Wie früher.
Von PINs und TANs
Es folgt Brief Nummer drei. Eine weitere PIN. Diesmal fünfstellig, und wahrscheinlich zum Konto gehörend. „Diese neue PIN müssen Sie aus Sicherheitsgründen ändern. Hierzu rufen Sie bitte unsere Internetseite www.…….de auf und klicken auf Login und anschließend auf Konto / Depot-Login. Melden Sie sich hier mit Ihrem VR-NetKey und der beiliegenden PIN an.“ Es folgt der Hinweis: „Anleitungen zur Anmeldung mit `Sm@rt-TAN plus Generator´ (was für eine megageile Wortschöpfung!!) bzw. `mobileTAN´ (tatsächlich so zusammengeschrieben) finden Sie auf unserer Homepage im Bereich…“.
Der Untergang des Abendlandes
P-A-U-S-E!!! Ich muss nachdenken über die Verrohung der Sprache. Die Anarchie des Schriftlichen. Den Niedergang von Orthographie und der Kultur des Abendlandes. Und darüber, was denn mit den beiden Alternativen gemeint sein könnte: Sm@rt-TAN? MobileTAN?
Egal
Das Ergebnis meines Reflektierens und Sinnierens? Egal. Es ist wie es ist. Ich mache einfach weiter.
Auch egal
Also, ran an die Kontoaktivierung. Mir fällt ein, ich wollte doch „gleich“ nach oben gehen, um im Dachgeschoss die neuen Rollos zu bewundern. Auch egal. Erstmal das Konto. Ich rufe die Website auf, logge mich ein – und werde jäh ausgebremst. Kein Weiterkommen, ohne dass ich erstmal die PIN ändere… Was dann folgt, möchte ich euch im Detail ersparen. Nur soviel: Es funktioniert nicht => Telefonat mit der Bank => Man verbindet mich – entgegen meinem Willen – mit meinem zuständigen Berater => Er gibt mir die Servicehotlinenummer für Onlinebanking => Anruf => Die Dame versteht mein Problem nicht. Dann doch. Kann es aber nicht lösen => Kollegen fragen…
Der musikalische Schrecken
So lange habe ich schon lange keine Musik mehr im Handy-Sound gehört. Es war schrecklich: Musik => „kurze Rückfrage…“ => Musik => „Moment noch…“ => Musik => „kann niemanden erreichen“ => Musik. Dann endlich: „Ist erledigt“.
Aktivierung: fehlgeschlagen
Dass ich das Konto dann doch nicht aktivieren kann, weil offenbar der TAN-Generator mit dem Bildschirm meines Laptops nicht klarkommt: geschenkt. Mach´ ich´s eben morgen im Büro.
Einfach programmieren – fertig
Ach ja, die Rollos. Als ich hoch komme, sind alle montiert. Eigentlich sind die Sichtschutz- und Verdunkelungsrollos ja für die Selbstmontage gedacht. Alles selbsterklärend. – Nur richtig befestigen, in die Funksteuerung einprogrammieren, den entsprechenden Schaltern und Gruppen zuordnen. Ein Kinderspiel. Doch das ist eine andere Geschichte. Ihr lest von uns…