Vor genau 20 Jahren wurde unser erstes Fertighaus in nur zwei Tagen an Ort und Stelle aufgebaut. Und demnächst dürfen wir uns über Fertighaus Nr. 2 freuen. Ja, wir haben uns wieder für ein Fertighaus entschieden!
Holzhaus oder Massivhaus
Fast zwanzig Jahre leben wir nun in einem Holzständerhaus und möchten das angenehme Wohnklima nicht mehr missen.
Davor haben wir in einem Massivhaus gewohnt. Im Sommer nervte uns nachts die Strahlungshitze, die die Wände gespeichert hatten. Und im Winter war es – trotz aufgedrehter Heizkörper – äußerst unangenehm, auf dem Sofa an der Außenwand die Strahlungskälte im Nacken zu spüren.
Hausbau, Job und Familie
Aber wir sind nicht nur vom Wohnklima im Fertighaus überzeugt. Unser Wunsch und Ziel war es, relativ schnell in unser neues Haus einziehen zu können. Deshalb stellten wir Überlegungen an, wo und wie lassen sich Zeit und auch Nerven sparen.
Der Zeitaufwand alleine für die Organisation und Koordination der verschiedenen Baupartner und Handwerker ist nicht zu unterschätzen. Und nebenbei sollten Job und Familie natürlich auch nicht zu kurz kommen.
Denn so ein Hausbau führt bei manchen zu großen psychischen und auch physischen Belastungen, und das übersteht nicht jede Partnerschaft. 😉
Viel hat sich verändert
Da ich ja mit einem Baufachjournalisten verheiratet bin, der sich in der Branche bestens auskennt, setze ich voll und ganz auf sein Wissen und hatte natürlich auch keine Schwierigkeiten, mich wieder für ein Fertighaus zu entscheiden.
Was hatte sich beim Fertighausbau alles in den vergangenen zwanzig Jahren verändert! Mich begeistert zum Beispiel, dass in unserer Schwörer-Dämmwertdecke auf dem Keller die Fußbodenheizung fürs Erdgeschoss schon fix und fertig eingebaut ist. Das bedeutet natürlich Zeitersparnis beim Innenausbau.
Kein Haus von der Stange
Und ein großes Vorurteil, „ein Fertighaus ist ein Haus von der Stange“, muss ich auch noch aus der Welt schaffen: Wir bekommen ein individuell nach unseren Wünschen und Ideen frei geplantes Haus. Jeder Bauwillige kann das bekommen – oder, um Kosten zu sparen, auf bewährte und günstige Grundrisse oder sogenannte Typenhäuser zurückgreifen.
Typenhaus als Ausbauhaus
Unser erstes Fertighaus war ein Typenhaus und auch ein Ausbauhaus. Das bedeutete, die Haushülle mitsamt den Innenwänden im Erdgeschoss wurde komplett vom Fertighaushersteller geliefert und aufgebaut, auch das Dach war fertig gedämmt und mit Ziegeln versehen. Eine Sparmöglichkeit war für uns das Einbringen der sogenannten „Muskelhypothek“ in Form von Eigenleistung beim Innenausbau.
Damals konnten wir auf die Hilfe und Unterstützung unserer handwerklich geschickten Väter bauen, und auch in der Verwandt- und Bekanntschaft fanden sich einige ausgebildete Handwerker. Mein Mann und seine Helfer haben den Innenausbau dann weitgehend selbst gestemmt, nur einzelne Gewerke wir den Einbau der Kellerfenster oder die Sanitärinstallation haben wir an Firmen vor Ort vergeben.
Von Pannen und Murks
Was ich damals bedauerlicherweise feststellen musste war, dass manche Handwerker und Lieferanten nach dem Motto arbeiten: Es kommt immer einer nach, der den Murks und Schmutz beseitigt. Oder es fühlte sich keiner zuständig für Pannen und falsche Lieferungen.
Als Bauherrschaft erlebten wir so manche „Fehlleistung“, wie zum Beispiel, dass die Fenster und Haustür für das Untergeschoss in einer völlig falschen Farbe angeliefert wurde, was zu unnötigen Verzögerungen führte, bis die Teile endlich in der richtigen Farbe geliefert wurden. Wir mussten einen völlig überdimensionierten Heizkörper für das Dachgeschoss – der nicht mal durch das Treppenhaus gepasst hätte – irgendwie wieder loswerden… Schlussendlich landete er bei einem Handwerker, der fortan seine Halle(!) damit beheizte.
Haus und Keller aus einer Hand
Auf all das hatten wir diesmal keine Lust, und setzen deshalb auf das Konzept „Haus und Keller aus einer Hand“. Das Haus lassen wir bezugsfertig ausbauen, um etwa acht bis zwölf Wochen nach Hausaufbau einziehen zu können.
Das können wir von FamilyHome nur unterstreichen! Allen angehenden Bauherren, die im Hinblick auf die Holz-Fertigbauweise ihre Ressentiments hegen und pflegen, sei geraten, sich doch bitte einmal näher mit dem Thema „Holz-Fertighaus“ auseinenanderzusetzen: viel hat sich nämlich in den zurückliegenden Jahren getan, so dass ein Holz-Fertighaus dem „Stein auf Stein“ gemauerten Massivhaus in nichts mehr nachsteht. Im Gegenteil. Die Vorteile der Holz-Fertigbauweise liegen, wie die Bau-Blogger soeben ausgeführt haben, auf der Hand …