Wie ihr wisst, produzieren wir auf dem Hausdach ja selbst Strom. Was also liegt näher, als sich mit dem Thema Elektroauto zu beschäftigen, das wir zuhause laden können? Gesagt. Getan. Wir haben uns die Sache näher angeschaut – und sind so ein E-Mobil Probe gefahren. Gekauft haben wir dann allerdings einen Benziner. Hier könnt ihr lesen, warum.
Welche Hersteller bieten Elektroautos an? Wie viel kostet so ein benzinloses Gefährt? Für welche E-Autos gibt es den staatlichen Zuschuss? Welche Reichweite hat so ein Elektro-Auto? Fragen über Fragen. Auf einige haben wir beim Googeln schnell eine Antwort gefunden. Andere ließen sich nicht auf Anhieb beantworten. Zum Beispiel: Wo in der Umgebung können wir umsonst Strom tanken, ist es realistisch, dass dort dann jeweils eine Steckdose frei ist – und wie lange muss das E-Mobil dann auf irgendeinem Parkplatz rumstehen, bis die Batterie wieder voll ist? Meine Frau hatte einen super Gedanken. Gibt es vielleicht in der Nähe des Büros eine Elektrotankstelle, sodass ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte? Nämlich umsonst parken und in der Zeit, die ich im Büro bin, wird das Elektroauto geladen. Das wär‘s doch.
Was kostet ein Elektroauto?
Doch bevor wir mit der Regionalsuche weiter googelten, wollten wir unbedingt wissen, was für E-Mobile es von welchen Autoherstellern gibt, wie teuer Neuwagen sind und in welcher Preisklasse Elektro-Jahreswagen und ältere Gebrauchte angeboten werden. Wenn es solche denn überhaupt (schon) in größerer Anzahl gibt.
E-Mobil auf Autoscout24
So, und jetzt sind wir endlich bei ersten Antworten auf unsere Fragen zur E-Mobilität Stand Mitte 2018. In Autoscout24 hatten wir einfach im Suchfeld „Kraftstoff“ die Option „Elektro“ eingegeben. Es wurden – bei eingeschränkter Suche – eine Vielzahl an Elektroautos angezeigt und schon hatten wir eine ganze Reihe von Marken und Typen. Darunter ganz kleine wie der Zoe von Renault bis hin zum bekannten Sportwagen von Tesla.
Elektro und Cabrio
Wir konzentrierten uns auf Elektro-Smarts der Daimlertochter, weil das kurze Gefährt ein echtes Stadtauto ist und es das als Cabrio gibt. Ein Zweisitzer- „Funcar“ für unseren Zwei-Personen-Haushalt, kombiniert mit gutem Gewissen beim Autofahren. Das erschien uns als eine sehr reizvolle Kombination. Also druckten wir alle interessanten Angebote aus: E-Smarts von regionalen Autohändlern, Neuwagen und Gebrauchte, und als wir langsam auf die richtige Spur kamen, dann auch Typen mit besonderer Ausstattung in einer Preisrange um 8.000 bis 12.000 Euro. Das waren Autos mit Baujahr ca. 2015.
Probefahrt Elektroauto
Wir hatten Glück. Der Händler mit den scheinbar besten Preis-Leistungs-Verhältnissen sitzt in Bruchsal, gerade mal eine halbe Fahrstunde von Mühlacker entfernt. Am Samstagmorgen fuhren wir im Autohaus Maushardt vor, wo Elektro-Smarts in zweistelliger Zahl in Reih und Glied auf dem Hof standen. Eine halbe Stunde später waren wir bereits auf Probefahrt.
Der Elektro-Smart geht ab
Ein außergewöhnliches Erlebnis! Man lässt das E-Mobil an – und hört und spürt nichts. Ist der wirklich an? Ja. Aber man sieht es nur an einer kleinen Leuchte. Das erste Anfahren: Hammerbeschleunigung! Der kleine Flitzer geht ab wie ein Großer. Der Wendekreis ist sensationell eng (Einparkversuch in eine kurze Parklücke auf Anhieb gelungen!), nur das sonstige Handling und die Straßenlage lassen beim verwöhnten Mittel- und Oberklassefahrer ein paar Wünsche offen.
Ladezeit E-Mobil?
Und: Der Händler, auf den wir uns beim zweiten Besuch festgelegt haben, hat im Moment kein für uns passendes E-Mobil als Cabrio. Darüber hinaus erfahren wir von dem wirklich sehr angenehmen und gut informierten Verkäufer, dass die Ladezeit bei diesen E-Smarts Baujahr 2015 noch mehrere Stunden dauert, und dass man das Auto zwar kauft, die Batterie jedoch separat mieten müsste. Was genau passiert, wenn diese später ´mal schlapp macht, bleibt etwas im Unklaren. Außerdem gibt´s für Gebrauchte nicht den staatlichen Zuschuss. Und leider fanden wir auch keine E-Tankstelle in direkter Umgebung meines Büros.
Erfahrungen mit Smart
Alles zusammen führte uns zu folgender Entscheidung: Wir kaufen jetzt einen Benziner-Jahreswagen als Cabrio, um Erfahrungen mit dem Smartfahren an sich zu sammeln. Und dann, wenn sich die Ladetechnik etc. verbessert, können wir immer noch auf einen Elektro-Smart umsteigen. Der Händler würde den Benziner dann zurücknehmen.
Das Cabrio für urbanes Leben
So düsen wir inzwischen mit unserem Smart-Cabrio durch die Gegend und sind begeistert. Voll cool, das Open-Air-Vergnügen auf der Straße. Per Fernbedienung lässt sich das Verdeck öffnen, und das Öffnen und Schließen geht auch während der Fahrt! Urbanes Fahren für den urbanen Menschen. Außerdem: Das neue, aktuelle Smart-Modell, das wir gekauft haben, fährt sich deutlich angenehmer als das Probefahrtauto Baujahr 2015.
Kleiner Schluckspecht
Aber leider gibt es auch einen kleinen Wermutstropfen in unserem Freudenkelch. Der Spritverbrauch ist unserer Meinung nach zu hoch für einen Kleinwagen, der kaum etwas wiegt und mit 999-Kubik-Motor fährt. 5,1 Liter Super brauchen wir im Langzeit-Schnitt, was vor allem an den Steigungen liegt. Auf der Ebene, und ohne viel Anfahren an der Ampel, fährt der Smart mit weniger als vier Liter auf 100 Kilometer – doch weil´s immer wieder auch bergauf geht, landen wir unterm Strich doch bei fast jeder Fahrt bei rund fünf Litern.
Fazit: Wir hoffen und freuen uns schon auf ein neues, funktionales Elektro-Modell mit offenem Verdeck! Schließlich baut Smart ab 2020 ausschließlich Elektroflitzer. Und vielleicht klappt´s ja sogar schon eher.