Warten auf das Traumgrundstück: Die Achterbahn der Gefühle

traumgrundstueckWir waren vom Baugebiet „Aischbühl Ost“ in Mühlacker total begeistert. Doch bis wir endlich an einen Bauplatz kamen, hatten wir eine Achterbahnfahrt der Gefühle hinter uns. Allerdings auch einen Plan B.

10 Bauplätze, 50 Bewerber

Es könnte ja sein, dass ihr mal in die Lage kommt, euch in einem Bewerberverfahren um einen Bauplatz zu bemühen… So lief die Sache bei uns.
Zehn Bauplätze der Stadt standen in dem Baugebiet zum Verkauf. Also gingen wir aufs Amt, um einen zu kaufen. Wie blauäugig! Der nette Herr erklärte uns, dass wir uns für ein Baugrundstück bewerben mussten. Die erste Enttäuschung. Und dann, dass es für die zehn Plätze bereits rund 50 Interessenten gab! Oh Mann.

Über die Kriterien der Vergabe ließ er sich kein Sterbenswort entlocken. Dennoch ließen wir uns – allerdings schon ein wenig desillusioniert – auf die Interessentenliste setzen. Dann hieß es warten.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Einige Zeit später flatterte uns der Bewerbungsbogen ins Haus; mit dem Hinweis: „Da wir von einer großen Nachfrage ausgehen, bitten wir Sie – zu Ihrem Wunschgrundstück  – mindestens 2 Alternativen zu nennen.“ Na prima. Haben wir da überhaupt eine Chance? Ein Ehepaar ohne kleine Kinder, und von auswärts? Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt!

Bewerbung für den Bauplatz

In die Bewerbung schrieben wir alles rein, von dem wir dachten, es könnte unsere Chancen erhöhen; wenngleich es sein konnte, dass die Grundstücke vielleicht einfach verlost werden oder unser Nichtwohnsitz in Mühlacker bereits das K.-O.-Kriterium war. Wir hatten also keine Ahnung, womit wir punkten könnten, und schickten den Bewerbungsbogen mit einem ziemlich mulmigen Gefühl ab. Und wieder: warten.

Nix war´s, mit dem Liebesbrief

Wie ein Teenager, der auf einen Liebesbrief wartet, gingen wir fünf Wochen lang jeden Tag zum Briefkasten. Was für eine unruhige Zeit: Heute hoffen, morgen bangen, übermorgen der Versuch, sich auf eine kommende Absage einzustellen. Ein tägliches auf und ab der Emotionen. Dann – endlich(!) – Post von der Stadtverwaltung Mühlacker. Brief aufgerissen, schnell überflogen, und erstmal tief Luft geholt: „…die von Ihnen favorisierten Grundstücke werden anderen Bewerbern zum Kauf angeboten“.

Unser Plan B

Gut, wenn man einen Plan B hat. Das heißt, trotz Absage mussten wir uns nicht von unserm Ziel Mühlacker verabschieden. Denn in der Zwischenzeit waren wir auch alternativ aktiv gewesen, und hatten uns die Option auf ein Grundstück auf dem Gelände der „alten Ziegelei“ gesichert. Dort soll ein riesiges Baugebiet für einen ganz neuen Stadtteil mit rund 1.000 Bewohnern entstehen. Es liegt nur zwei Gehminuten von „unserem“ Aischbühl entfernt und noch näher am Bahnhof. Länger würde es allerdings dauern, bis das Gebiet für die Bebauung erschlossen ist. Was in so einem Moment hilft? In der Ruhe liegt die Kraft! Denn eines ist auch sicher: besser spät als nie.

Zurück im Spiel

Und dann das: Nach vier Wochen der überraschende Anruf: „Haben Sie noch Interesse an einem Grundstück?“ – Jep! Logisch! Wir sind zurück im Spiel!!
Diese Mail schrieben wir: „Gerne nehmen wir Ihr Kaufangebot an… und bitten um den Kaufvertrag und einen schnellstmöglichen Notartermin“. Gut, wenn man einen langen Atem hat. 😉

Gelassenheit des Alters?

Knapp zwei Monate später waren wir dann beim Notar, unterschrieben den Kaufvertrag, bezahlten die Notargebühr, die Gebühr für die Grundbucheintragung und die Grunderwerbsteuer.
Was bleibt? Naja, wir können nicht gerade behaupten, die Gelassenheit des Alters hätte uns bei dem Gefühlsmarathon so richtig geholfen. Aber vielleicht ist es ja auch gut so, noch immer echte Emotionen zu haben, die Hochs und Tiefs richtig zu spüren, und nicht die Langeweile des Alltags erleben zu müssen.