Nach unserer kleinen Bloggpause berichten wir heute von einem Bauleitergespräch vor einiger Zeit auf der Baustelle. Dafür hatten wir vorab die Dinge in unserem Baubuch notiert, die wir am und im Haus nicht in Ordnung fanden. Ganz bewusst ließen wir erst mal einiges zusammenkommen und baten unseren Bauleiter dann zu einem gemeinsamen Termin vor Ort. Es macht ja keinen Sinn, wegen einzelnen Sachen rumzumachen. Als wir uns trafen, hatten wir neun Punkte (und ein paar Fragen) auf dem Zettel – darunter leider auch eine Sache, die sich als Planungsfehler entpuppte.
Wir starteten draußen am Haus bei unserer nördlichen Zugangstür unterm Carport. Hier sitzt ein Keller-Lichtschacht zu weit rechts, sodass er ein paar Zentimeter vor die Tür rein ragt; schwer zu beschreiben, und auch auf dem folgenden Foto unter dem Materialberg leider nicht so gut zu sehen:
Bauleiter Marco Hunn reagierte super. Kein Abwiegeln, kein Rumdiskutieren, das sei klar ein Fehler bei der Haus- und Kellerplanung – und er suchte nach einer Lösung. Ergo: Wir werden unseren Garten- und Landschaftsbauer damit beauftragen, den Lichtschacht nochmal auszugraben und ihn um 15 bis 20 Zentimeter nach links zu versetzen. Die Rechnung zahlt Schwörer-Haus. Leicht ramponierte Stellen am Carport werden nach dem Ausbessern und dem nochmaligen Überstreichen des gesamten Carportholzes verschwunden sein. Das erledigen die Maler.
Problemfall Regenrohre
Um die Rohre in der Erde zum Anschließen der Regenrinnen-Fallrohre, die nicht richtig positioniert sind, werden sich die Schwörer-Monteure kümmern – obwohl es unser Erdunternehmer war, der hier unsauber gearbeitet hat.
Das war geklärt. In der Folge geht es jetzt um einige Punkte im Zentimeter- und Millimeterbereich. Doch weil es sich dabei um wichtige Dinge handelt, beschreiben wir sie Euch hier ausführlich und sehr detailliert.
Fassaden-Spritzschutz
Insbesondere bei Holzfertighäusern ist der Sockelbereich zwischen Geländeoberkante und Unterkante Putzfassade ein neuralgischer Punkt. Zwischen Kellerdecke und Hausunterkante darf kein Wasser gelangen, und um die Konstruktion zu schützen, sind in sogenannten erdberührten Bereichen wie Pflanzbeete oder Rasen vertikal mindestens 30 Zentimeter Abstand zwischen Gelände und Hauswand einzuhalten.
In gepflasterten Bereichen oder dort, wo die Terrasse ist, reichen zwischen Oberkante Pflasterbelag und Unterkante Putz 15 Zentimeter als Spritzschutz. Und in unserem Fall reichen entlang der Fassade im Bereich des Hauszugangs und des Carports fünf Zentimeter! Das ist perfekt, weil wir so unnötige Stufen vermeiden. Dieser geringe Abstand ist möglich, weil der Carport die Fassade vor Regen schützt, und wir dort, wo es hinregnet, parallel zur Fassade eine Entwässerungsrinne einbauen lassen werden; siehe Zeichnung.
Kleiner Nachtrag zu diesem Thema: Schwörer-Haus hat hierzu einen klasse Erklärfilm ins Netz gestellt, den wir euch nicht vorenthalten möchten 😉
Auch im Haus, genauer gesagt im Untergeschoss, gab es ein paar Punkte zu besprechen. Wir befinden uns im Kellerabgang: Die Wangen der Kellertreppe stoßen direkt an die Betonaußenwände, sodass man hier keine Innenwärmedämmung aufbringen kann, wie sie von Schwörer-Haus und ganz allgemein raumseitig empfohlen wird. Die Lösung: Dank 120 Millimeter dicker Außendämmung („Perimeterdämmung“) benötigen wir weder einen Feuchtigkeitsschutz noch eine Dämmung; und beheizt wird der Kellerflur ja nicht. Gut so! Dann können wir die Wände einfach weiß streichen, was Zeit und Geld spart.
Millimeterarbeit
Was tun an dem etwa 50 Millimeter breiten, waagerechten Betonversatz zwischen Keller- und Hauswänden? Bauleiter Hunn hat auch hierfür die Lösung. Der Maler wird eine Alu-Eckschiene setzen und die schmale Fläche verspachteln und streichen. Das Bild zeigt die fertige Lösung:
Bleibt noch der zirka 40 Millimeter breite „Schlitz“ zwischen Treppenwange und Innenwand. Man könnte eine Holzleiste auf die Wange kleben – aber das würde uns nicht gefallen. Ergebnis: Die Hausmonteure schrauben eine Gipskartonplatte bündig mit der Wange auf die Wand, und die Maler machen den Rest.
Es geht um jeden Zentimeter!
Jetzt zum unteren Ende der Treppe. Und da wird´s komplizierter. Die Stufen haben eine Tritthöhe von 19,5 Zentimetern, der Antritt, also die erste Stufe unten 23,5. Was eine Differenz von vier Zentimetern ergibt. Schwörer hatte uns als Aufbauhöhe Dämmung/Estrich/Fliesen aber übliche 12,5 Zentimeter genannt. Das funktioniert natürlich nicht, und hat uns schwer beschäftigt. Jetzt wird´s so gemacht: Wir verpassen der Bodenplatte einen Dichtanstrich, darauf verkleben wir – wie im Erdgeschoss – eine 1,5 Zentimeter starke Entkoppelungsmatte, das macht plus Elektroheizmatte und Fliesenkleber (je 0,5 Zentimeter) sowie Fliesen (1 Zentimeter) insgesamt 3,5 Zentimeter Bodenaufbau. Der erste Tritt wird also rechnerisch 0,5 Zentimeter höher als die weiteren; die DIN erlaubt einen Unterschied bis zu zwei Zentimeter.
Sparposten Estrich
Somit können wir auf den Estrich verzichten, was Kosten spart und viel Feuchtigkeit im Keller/Haus vermeidet. Und weil Technikraum und Waschküche keine Fußbodenheizung bekommen, ergibt sich ein kleiner Absatz, sodass im Falle eines Wasserschadens nichts in die „Wohnbereiche“ fließt.
Schornstein-Kosmetik
Beim Thema Technikraum sind wir richtig. Hier steht der Beton-Fertigteilschornstein, und er gefällt uns gar nicht. Die Vorderseite ist total rau und ziemlich unansehnlich. „Das ist immer so“, klärt uns Hunn auf… Am Ende einigen wir uns darauf, dass die Maler das Teil verputzen und weiß streichen.
Lösungsorientiert
So, jetzt hoffen wir einfach mal, dass unsere detaillierten Ausführungen hilfreich für Euch sein können und ziehen unser Fazit zu dem Bauleiter-Termin. Unterm Strich sind wir sehr zufrieden. Unser Gegenüber hat die Kritik angenommen und nichts weggeredet. Wir haben gemeinsam nach Lösungen gesucht – und welche gefunden, die für alle Beteiligten ok sind. Wichtig dabei: Beide Seiten waren „offen“ und lösungsorientiert. Auf Krawall gebürstet und mit Sturheit erreicht man das nicht.
Thema Reklamationsmanagement
Zum Schluss noch ein Gedanke zum Thema Reklamationsmanagement. Meine Geschichte dazu geht so: Wenn ich ein neues Auto kaufe, und alles ist in Ordnung, nehme ich das einfach so hin und mache keine große Sache daraus. Wenn jedoch mein neuer Audi, Mercedes oder BMW beispielsweise kurz nach dem Autokauf stehen bleibt, kommt es sehr darauf an, wie der Hersteller damit umgeht. Kommt nach dem Anruf sofort jemand vorbei, stellt mir ein Ersatzfahrzeug hin und bringt das Auto umgehend repariert wieder zurück… Das ist dann die große Story am Arbeitsplatz und am Stammtisch. Oder anders ausgedrückt: Ein gutes Reklamationsmanagement ist die beste Werbung!
ich hoffe, das Versetzen Ihres Lichtschachtes hat geklappt.
Wenn Sie Optionen suchen, den Lichtschacht innen wohnlich zu gestalten, schauen Sie doch einfach mal bei LICHTSCHACHT-DESIGN vorbei. Dort können Sie individuelle Auskleidungen für Ihren Lichtschacht bestellen und aus allen erdenklichen Motiven wählen. Die Auskleidung schaut nicht nur gut aus, sondern man muss den Lichtschacht danach nie mehr streichen oder reinigen.
Herzliche Grüße
Ihr Lichtschacht-Design-Team
http://www.lichtschacht-design.de/
Hallo Bernhard Dichtl, natürlich ist das, was Sie uns da schreiben, Werbung für Ihr Produkt. Wir finden das aber so cool, dass wir das Ganze hier in den Kommentaren veröffentlichen – und gleich auch für euch, liebe Blogleser, einen eigenen Blog-Beitrag dazu schreiben werden… 😉