Außenanlagen: Von Angebot und Unvorhergesehenem

Hallo liebe BlogleserInnen, heute geht es um „Stundenlohnsätze“, „Massenliste“, „unvorhergesehene Arbeiten“ und einiges mehr. Kurz, wir reden hier von den Themen Handwerkerangebot, Handwerkerleistungen und -rechnungen. Die aktuell laufende „Herstellung der Außenanlagen“ um unser Schwörer Healty Home herum, kommt uns dabei gerade recht. Jetzt können wir mal in die Tiefen des Angebots-Papierkrams blicken.

 

Wir sind steinreich 😉

Auf dem Bild oben seht ihr, wie es ums Haus herum aussah, als der Gartenbauer zur Besprechung vorbei kam. Wir hatten vorher den Arbeitsraum verfüllen und großflächig Schotter verteilen lassen, damit man mit einigermaßen „sauberen“ Schuhen ins Haus gelangen kann.

 

Was ist ein Galabauer?

Mit dem Erdgeschossplan 1:100 sowie dem Gartenplan, den wir mit dem Baugesuch einzureichen hatten, nahmen wir mit dem Galabauer den Ist-Zustand unter die Lupe. Galabauer und entsprechend Galabaubetrieb ist die gängige Abkürzung für einen Garten- und Landschaftsbauer bzw. Garten- und Landschaftsbaubetrieb. Das sind die Fachleute für Gartengestaltung, wozu neben Bepflanzungen auch Hangbefestigungen, Terrassen, Garageneinfahrten usw. zählen.

 

Welche Pflanzen wo?

Es ist superwichtig, dass sich der Gartenbauer die reale Situation vor Ort anschaut, und man das Ganze nicht nur anhand von Plänen bespricht. Denn beim Gartenrundgang kann man sich die Zeichnungen anhand der 3D-Realität einfach besser vorstellen: Carport und Stellplatz zum Pflastern, vorgesehene Hangstützmauern und Treppen etc., die Terrasse und die Größe der möglichst ebenen Rasenfläche davor, sowie die Pflanzbereiche für Bodendecker, Stauden und die eingezeichneten Positionen der Bäume.

 

Angebot mit Einzelposten

So entstand im Dialog mit dem Experten ein konkreteres Bild der Außenanlagen. Und jetzt wird es spannend. Wir baten den Gartenbauer um Abgabe eines entsprechenden Angebots dazu. In so einem Angebot sollten alle Arbeiten in Einzelposten aufgeführt sein, das betrifft Material und Arbeitsleistungen. Natürlich können Materialien wie Kubikmeter Erdreich oder Schotter zu diesem Zeitpunkt nur möglichst genaue Schätzungen sein. Abgerechnet wird dann am Ende nach realem Verbrauch. Das muss man als Bauherr/Auftraggeber akzeptieren.

 

Die Stundenlohnsätze

Wichtig war für uns über das Material- und Leistungsangebot hinaus die Auflistung der Stundenlohnsätze des Betriebs. Hierin muss zu finden sein, wie die Arbeitsstunden eines Technikers, Meisters, Gesellen, Azubis und Helfers abgerechnet werden, und wieviel man für Gerätestunden berappen muss; idealerweise wird vom Handwerker angegeben, wieviel eine Baggerstunde, eine Lastwagenstunde etc. kostet; und zwar Fahrzeug inklusive Fahrer.

 

Vergleichsangebote schwierig

Diese Stundenlohnsätze sind doppelt wichtig. Denn erstens kann man diese in Vergleichsangeboten wirklich direkt vergleichen, was bei anderen Angebotsposten mitunter durchaus schwierig ist. Zweitens werden diese Stundenlöhne vom Unternehmer aufgerufen, wenn es um die Bezahlung von sogenannten unvorhergesehene Arbeiten geht. Und die, das ist leider so, wird es immer geben. Man kann die Aufgaben vorab so genau besprechen, wie es geht – es werden ganz bestimmt Dinge anders laufen und Sachen dazukommen. Fixe Stundensätze geben dem Bauherrn da doch zumindest ein gewisses Maß an Sicherheit.

 

Pauschalangebot

Empfehlenswert ist es, sich möglichst viele Leistungen – jeweils Material inklusive Lohnkosten – pauschal anbieten zu lassen. Beim Pflastern zum Beispiel wären das die Posten Unterbau und Pflasterarbeiten der Fläche X, oder bei der Pflanzung eines Baumes die Kosten für den Baum (in definierter Größe!), die Vorarbeiten, das Setzen und die Nacharbeiten wie das Befestigen des Stammes mit Pfosten und Seil. Übrigens kann man mit dem Garten- und Landschaftsbauer auch eine Anwachsgarantie vereinbaren; in diesem Fall übernimmt er auch die anfängliche Pflege.

 

Die Massenliste

Wenn dann nach Abschluss der Arbeiten die Rechnung bzw. zwischendurch Abschlagsrechnungen kommen, sollten diese genau auflisten, welche Arbeiten mit welchem Zeitaufwand ausgeführt wurden, und wieviel Material verbaut worden ist. Dafür gibt es die Rechnung selbst sowie als Anhang die sogenannte Massenliste für die Details.

 

Stresstest nach der Rechnung

Wir haben inzwischen eine erste Abschlagsrechnung für Pflaster & Co. bekommen – und im Anschluss richtig Stress mit dem Gartenbauer. Doch das ist eine andere Geschichte, die wir euch hier auf dem Blog erzählen…