Diese Meldung ging bei uns in Baden-Württemberg sogar durch die Nachrichten im Radio: Der Holzfertigbau in Deutschland legt zu, und im „Ländle der Häuslebauer“ lag der Anteil von Holzfertighäusern im vergangenen Jahr erstmals über 30 Prozent. Ihr, liebe Blogleser wisst ja schon, dass wir eingefleischte Fertigbau-Fans sind. Deshalb möchten wir euch gerne weitere Informationen dazu bieten: ein schönes Zahlenwerk, in dem auch wir Grauhaarigen vorkommen.
17,8 Prozent Holzfertighäuser
Mir flatterte eine Pressemitteilung des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) per Mail auf´s Laptop. Die Kernaussage: „Von Januar bis Dezember des vergangenen Jahres stieg die Anzahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Fertigbauweise um 6,4 Prozent auf 19.051 Häuser an.“ Und der Interessenverband des industriellen Holzfertigbaus frohlockt: „Das entspricht einem Marktanteil des Fertigbaus in nie da gewesener Höhe von 17,8 Prozent.“ Die Basis dieser Zahlen bilden die amtlichen Statistiken für 2016.
Mühlacker im Durchschnitt
Im Klartext bedeutet das, dass sich hierzulande mittlerweile fast jede fünfte Bauherrschaft für die Holzfertigbauweise entscheidet. Interessanterweise spiegelt sich diese Quote übrigens auch in unserem kleinen Neubaugebiet in Mühlacker ungefähr wider. Der Großteil baut Stein auf Stein, doch neben unserem Schwörer-Haus stehen hier auch ein Bien-Zenker-Haus, eins von Talbauhaus sowie eins von Wolf. Wir werden sehen, wie sich das Verhältnis entwickelt, denn fünf Bauplätze sind im Moment noch leer… 😉
Warum mehr Fertighäuser?
Insgesamt stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf 106.979. Damit ist der Fertigbau im Verhältnis zum Massivbau überdurchschnittlich gewachsen. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass derzeit die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiesparen stark in der Öffentlichkeit stehen. Und bekanntermaßen punkten Holzfertighäuser in diesen Feldern besonders. Das würde zu folgender Zahl passen, die der BDF bekannt gab: „78 Prozent der gebauten Fertighäuser wurden im vergangenen Jahr als besonders energieeffiziente und förderfähige KfW-Effizienzhäuser realisiert.“
Der Süden baut in Holz
In seiner Pressemitteilung spricht der Verband auch die regionalen Unterschiede bei den Bauweisen an, die wie in den vergangenen Jahrzehnten den höchsten Anteil an Holzfertighäusern in den süd(west)lichen Bundesländern verzeichnet. O-Ton BDF: „Traditionell sind Fertighäuser im Süden und Südwesten der Bundesrepublik am stärksten nachgefragt. Spitzenreiter im Vergleich der deutschen Bundesländer ist Baden-Württemberg, das mit einem Marktanteil von 30,6 Prozent in 2016 erstmals die 30-Prozent-Marke knackte. Direkt dahinter liegen Hessen mit 28,4 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 21,9 Prozent. In absoluten Zahlen gerechnet thront erneut Bayern an der Spitze des Ländervergleichs: 4.708 Baugenehmigungen entsprachen hier einem Fertigbauanteil von 20,4 Prozent. Zum ersten Mal übersprang Bayern damit die Hürde von 20 Prozent.“
Schmerzfrei 50+
Und jetzt noch genau zwei Zahlen, die Altersstruktur der Fertighaus-Bauherren betreffend. Fast 60 Prozent derer, die ein Fertighaus bauen, sind junge Familien. Doch auch meine Frau und ich zählen zu einer Hauptgruppe: Immerhin 22 Prozent der Bauherren sind wie wir in der Altersgruppe 50+. „Silver Society“ nennt der Bundesverband uns mehr oder weniger schmeichelhaft. Naja, zumindest bei meiner Haarfarbe liegt er absolut richtig. Und ich versichere allen, die ebenfalls graue Haare bekommen werden: Es tut null weh! 😉