Über die Pleite mit unserem Gartenbauer haben wir euch ja schon hier berichtet. So sah es zwischendurch mal kurz zappenduster aus – bis wir auf die Schnelle einen neuen fanden, der sozusagen unser rettender Engel wurde. Wir erzählen euch heute etwas zum aktuellen Stand der Dinge, und wie unsere Außenanlagen just in time zum Schwörer-Presseevent fertig wurden; zumindest zum Teil…
Mit dem Rücken zur Wand
Als wir uns mit dem Gartenbauer überworfen hatten, standen wir mit dem Rücken zur Wand. Finde Mitte Juni mal schnell einen (guten!) Gartenbauer, der umgehend anfängt zu arbeiten. Doch die Zeit drängte, Schwörer-Haus hatte für Ende Juni einen Pressetermin in unserem Healthy Home anberaumt.
Bitte einen Termin!
Am Samstagnachmittag googelte ich nach Gartenbauern in der Region und telefonierte die gefundenen ab. Tote Hose. Nur Anrufbeantworter, oder nicht mal das. Dann geht doch einer an sein Handy: Hajo Schutte. Ich schildere ihm, in welcher Bredouille wir uns befinden. Frage, wann er vorbei kommen kann. Wir ringen um einen Termin, der sich von „übernächste Woche“ über „Ende nächster Woche“ auf „Dienstagabend kommende Woche“ vorschiebt. Gott sei Dank!
Was ist das für ein Typ?
Als der Gartenbauer kommt, möchte er nach eigenem Bekunden nicht die halbfertige Außenanlage sehen, sondern den Typen kennenlernen, der ihm da was von Ärger mit einem Kollegen, Zeitdruck und einer nahenden Pressekonferenz erzählte. Nachdem wir uns beschnuppert hatten, verspricht Schutte, sich die Sache zu überlegen, und wir warten zwei Tage lang sehnlichst auf seine Antwort…
Geht doch!!
Dann der Anruf: „Okay, wir machen´s.“ Seine Bedingungen: Arbeiten ohne Pauschalangebot auf Stundenbasis, und jede Stunde kostet gleich, egal ob Techniker, Meister, Geselle oder Azubi. Auch die Fertigstellung der relevanten Bereiche im vorgegebenen Zeitraum sagt er uns zu. Er nennt uns eine grob geschätzte Summe, und ich bitte ihn, unsere „Notlage“ nicht auszunutzen – und dann sind wir im Geschäft. Per Handschlag. Na also, geht doch!
Gartenarbeit statt Museum
Hajo Schutte kennt in Mühlacker anscheinend jeder, und er kennt wohl auch jeden. Diesen Gartenbauer, der stolz darauf ist, dass sein kompletter Fuhrpark mit H-Kennzeichen versehen ist; das gilt für die gewerblichen Fahrzeuge ebenso wie für seine privaten Oldtimer. So rückt er mit einem Lkw an, den ich aus Kindertagen kenne, und der Anhänger dazu könnte auch lässig im Sinsheimer Automobilmuseum stehen (ein Besuch dort lohnt sich übrigens: https://sinsheim.technik-museum.de/).
Was wir sehen, ärgert uns
Ab und zu schüttelt Hajo – wir waren schnell per Du miteinander – den Kopf über die Arbeiten seines Vorgängers. Und wir ärgern uns noch immer über falsch eingebaute Mauerwinkel links und rechts der Terrasse, über beschädigte Abdeckungen von Entwässerungsrinnen, über das nicht nach Mustervorgabe verlegte Pflaster in der Einfahrt, über klemmende Lichtschacht-Gitterroste und anderes mehr. Im Moment warten wir noch immer auf Vorschläge des Gartenbauers, wie er gedenkt, mit den Mängeln umzugehen: z.B. kostenlose Nachbesserung oder Geldnachlass?
Beton und Rinnen – von Rinn und Mea
Wie dem auch sei. Hajo und seine Jungs legten sich mächtig ins Zeug und kamen Tag für Tag gut voran. Pflasterarbeiten, Mauerwinkel setzen, Trittstufen verlegen (die Betonmaterialen von Rinn hatten wir selbst besorgt), Abflussrinnen (von Mea, ebenfalls von uns beschafft) setzen – und Einfassungen aus Natursteinen bauen. Das macht dem Gartenbauer viel mehr Spaß, als betonierte Teile. Aber wir wollen eben die teils recht clean wirkenden Betonelemente, die sehr gut zu unserem puristisch gestalteten Healthy Home passen.
Problem Abschlagsrechnung
Der Rest ist schnell erzählt. Nach den ersten Arbeitstagen drückt er mir eine erste Abschlagsrechnung in die Hand, um zwei Tage später – es war wieder ein Samstag – feixend bei uns vor der Haustür zu stehen: „Mensch Norbert, du hast die Rechnung zu früh bezahlt, was soll ich denn jetzt tun?“ Ein gegenseitiges Vertrauen war gewachsen, und selbstredend haben wir ihm auch die Abschlagsrechnung Nummer zwei prompt bezahlt. Wir waren so froh, dass er uns half.
Nervenkitzel und Punktlandung
Und dann gab´s doch noch den großen Nervenkitzel. Es war genau ein Tag vor dem Pressetermin als abends endlich unser Rollrasen angeliefert wurde. Knapp hundert Quadratmeter öde Gartenfläche sollte grün werden. Kann das jetzt noch klappen? Am nächsten Morgen verlegten Hajos Mitarbeiter das frische Grün und pimpten die übrigen Bereiche mit Tricks und Können optisch auf. Um 10 Uhr waren sie weg. Ab 10.30 Uhr trafen die ersten Presseleute ein. Punktlandung!!
Alpiner Öko-Garten
Die weiteren Aussichten? Im September geht´s dann hinter dem Haus weiter. Bis dahin muss der Gartenbauer seine anderen Arbeitsverpflichtungen erledigen, und zwischendurch mal in Urlaub gehen. Wir werden ihn mit einer neuen Idee überraschen: statt Rasenflächen ein steinereicher Alpin-Garten samt naturbelassenen Öko-Ecken und großer Grillstelle. Mal seh´n, was Hajo dazu meint.