Innenausbau #4: Es wird wohnlich!

Innenausbau Teil 4

Heute möchten wir Euch von der Woche fünf nach Hausmontage berichten. Es ging innen und außen weiter, die Fliesenleger kamen – und wir hatten unseren ersten praktischen Einsatz auf der Baustelle, indem wir für den Küchenbauer die Echtmaße des Raumes nachgeprüft haben.

Die Bauherrschaft staunt

Tja, im Wesentlichen müssen wir uns einfach wiederholen: Wie in der vorvergangenen Woche ging es auch in den letzten Tagen rasend schnell voran. Jedes Mal, wenn wir auf der Baustelle vorbei schauten, waren die Jungs schon wieder einen großen Schritt weiter. Wir konnten wieder nur staunen!

Hausecken verputzt

Auf dem Dach hatte der Bautrupp die letzten Dachsteine von Braas fertig verlegt und die Trittstufen für den Schornsteinfeger angebracht. Dann putzte Truppchef Steven die vier Hausecken zu. Bei uns lief es ja so, dass die Fassaden im Werk vorverputzt worden waren, also galt es vor Ort nur noch eben die Ecken zu schließen.

Weg mit dem Gerüst

Ziemlich viel Arbeit war für Steven und Patrick auch, alle Fassadenbauteile wie Blechverwahrungen und Fenster abzukleben. Denn in dieser Woche steht das Streichen des Hauses mit der speziellen Dryonic-Farbe von Sto (mehr dazu auch im nächsten Wochen-Beitrag) auf dem Plan; dann kommt übrigens auch endlich das Baugerüst weg. Wir warten schon ungeduldig darauf, dass unser Healthy Home dann frei sichtbar dastehen wird.

Licht unterm Carport

Zwei Mitarbeiter eines Subunternehmens von Schwörer dichteten das Carportdach ab und bauten hier die drei Velux-Flachdachfenster ein. Das zusätzliche Licht von oben tut dem Carport sichtlich gut, und wird auch unseren Anbau dahinter erhellen. Wir hatten überlegt, ob man die Dachfenster überhaupt braucht. Jetzt wissen wir es.

Fliesenbild festgelegt

Auch drinnen ging es wieder Schlag auf Schlag. Ein sehr erfahrener Fliesenleger und sein junger Kollege begannen mit der Arbeit in Badezimmer und Gäste-Bad. Leider haben wir ihre Namen gerade nicht parat – die werden aber selbstredend nachgeliefert 😉 Jedenfalls haben wir mit ihnen, bevor sie loslegten, jeweils die Verlegestruktur, auch genannt Fugen- oder Fliesenbild, besprochen. Da geht es darum festzulegen, in welchen Raumecken man mit ganzen Fliesen beginnt oder welche Symmetrien man haben möchte. Die Vorschläge der Profis waren echt gut und gaben uns prima Entscheidungshilfen. Ergebnis: Die Wandfliesen sind bereits komplett verlegt.

 

Innenausbau Teil 4

 

Prüfung der Elektrik

Elektriker Daniel Baur prüfte im ganzen Haus die Installationen. Als er grünes Licht gab, gingen Norbert und Normen ans Tapezieren der Wände mit Schaltern und Steckdosen sowie das Übertapezieren der sogenannten Klemmdosen. Eine sinnvolle Vorgehensweise, um auszuschließen, dass sie an irgendwelchen Stellen nochmals von neuem anfangen müssen…

 

Innenausbau Teil 4

 

Der Küchenbauer freut sich

Und dann kam zwischendurch unser großer Einsatz. 😉 Wir nahmen den Zollstock zur Hand, im Schwäbischen heißt der Meterstab, und prüften die Maße der Küche. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Küchenbauer wird sich freuen! Denn alle Wände sind genau so, wie in den Plänen vorgegeben. Wir haben jeweils am Boden und in 1,60 Meter Höhe gemessen. Alles paletti. Und auch die rechten Winkel stimmen, das zeigt uns der große Winkelmesser, den wir in die Ecken hielten.

Lichte Raumhöhe

Weil wir schon dabei waren, haben wir auch mal die Raumhöhe gemessen. Nach Verlegung der Bodenfliesen – für die Fliesen mit Kleber rechnet man 1,5 Zentimeter Höhe – bleiben knapp 2,60 Meter lichte Raumhöhe. Damit meint man das Endmaß zwischen Bodenbelag und Unterkante der Deckenverkleidung. Die lichten Raumhöhen für Wohnräume (Aufenthaltsräume) sind in den Landesbauordnungen der einzelnen Bundesländer festgelegt, und betragen in den meisten nur 2,40 Meter. Das ist, wie wir finden, recht wenig – und sie bestimmt für die ganze Zeit des Wohnens das Raumgefühl enorm. Achtet darauf, was in der Bauleistungsbeschreibung eures Hausanbieters dazu steht!

Geschosserhöhung möglich

In sehr vielen Musterhäusern der Fertighausfirmen beträgt die lichte Raumhöhe deutlich über 2,60 Meter. Das ist beeindruckend, denn die Räume wirken dadurch viel großzügiger. Ihr dürft daraus aber nicht schließen, dass die Höhen in Eurem Haus genauso üppig ausfallen werden. Also nochmals, schaut, welches Maß in der Baubeschreibung als Standard angegeben ist. Und wählt, wenn Euch das zu nieder ist, eine Geschosserhöhung. Das sollte bei allen namhaften Hausherstellern möglich sein; allerdings nur gegen Aufpreis.

Wohnoptik

Nach der ereignisreichen Woche war der Freitag dann ein echt genialer Tag. Bis aufs Bad waren im Dachgeschoss alle Zimmer fertig tapeziert und gestrichen! Wir waren fasziniert. Das ist der Schritt vom Rohbau zum wohnlichen Ambiente! Noch eine Bemerkung: In unserem Schwörer-Haus wurden sämtliche Ecken mit sogenannten Rissbrücken versehen (siehe Foto links). Das ist echte Qualitätsarbeit, die man leicht übersieht. Doch wenn man das nicht so macht, bilden sich mit der Zeit oft hässliche kleine Risse.

 

Innenausbau Teil 4

 

Als dann abends auch noch im Wohn-Essbereich die erste Deckenlampe anging – das war, mit Verlaub, dann einfach nur geil! Leuchtende Birne in Fassung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. So cool.

 

Innenausbau Teil 4

 

Fliesen und Fassadenanstrich

In dieser Woche wird’s mit Decken und Wänden im Erdgeschoss weitergehen. Und die Bodenfliesen werden verlegt. Versprochen wurde uns auch – wenn das Wetter mitmacht – der Fassadenanstrich. Darüber hinaus freuen wir uns schon riesig auf die Fertigstellung des Balkons. Dann können wir schon mal das „Rauswohnen“ testen. 🙂

 

 

Gebäudehülle: dicht ist Pflicht!

Blower Door Test

In unserem Blogbeitrag Innenausbau Teil 2 sind wir kurz auf das Thema Luftdichtigkeit des Hauses und die Messung per Blower-Door-Test eingegangen. Hier nun unser Ratgeber zu diesem wichtigen Thema, bei dem es auch um Anlagen zur kontrollierten Wohnraumlüftung geht.

Heizenergie sparen

Fertighäuser bieten eine ausgezeichnete bis weit überdurchschnittliche Wärmedämmung. Damit sich diese in der Praxis voll bewähren kann, muss die Gebäudehülle sehr dicht sein. Denn durch jede auch noch so kleine Fuge geht wertvolle Heizenergie verloren; beispielsweise würde schon eine einen Millimeter breite und einen Meter lange Fuge entlang des Fensterrahmens den Dämmwert der gesamten Wand um bis zu 65 Prozent verringern! Ähnlich drastisch wirken sich Risse zwischen Putzfassade und Dachsparren oder Schäden in der obligatorischen Luftdichtigkeitsebene in Dach und Wänden aus.

Die EnEV gibt´s vor

Die Vorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) sollen Neubauten vor Bauschäden und unnötigen Heizenergieverlusten bewahren. Darin heißt es, dass die gesamte Gebäudehülle entsprechend dem Stand der Technik dauerhaft abzudichten ist. Das bedeutet einerseits, dass jeder Haushersteller dazu verpflichtet ist, eine luftdichte Gebäudehülle zu erstellen. Andererseits habt Ihr als Bauherren damit einen eindeutigen Rechtsanspruch auf ein dichtes Haus.

Gefährliche Lecks

Wenn es im Haus „zieht“ ist das unangenehm. Außerdem drohen bei schadhaften Dach- oder Wandflächen, gerade auch bei Holzhäusern in Leichtbauweise, schwere Bauschäden. Denn dann kann Wasserdampf aus der Raumluft an Kältepunkten der Außenbauteile kondensieren oder sogar in die Konstruktion eindringen. Zu den Folgen von Feuchtigkeit gehören Fäulnis und Schimmelpilzbildung mit gefährlichen Sporen.

Fertighaus hält dicht

Dementsprechend viel tun die Fertighaushersteller hinsichtlich Konstruktion und Bauausführung. Eine ausgezeichnete Voraussetzung für eine dichte Gebäudehülle bildet dabei die qualitätsgeprüfte Vorfertigung der Bauteile in den Werkshallen. Denn hier werden die erdachten Lösungen bis ins Detail in reproduzierbaren Fertigungsabläufen umgesetzt; beispielsweise wenn Tür- und Fensterrahmen mit sauberen „Anschlüssen“ gleich komplett in die Wand eingebaut werden, wenn man die Außenwände sorgfältig verputzt oder komplette Deckenelemente vorfertigt.

„Synergietechnik“ nennt zum Beispiel das Unternehmen Schwörer-Haus ein ganzes Paket an Maßnahmen für eine luftdichte Außenhülle im Zusammenspiel mit der obligatorischen Lüftungsanlage. Diese reichen von einer durchgängigen Folie in den Außenbauteilen bis hin zu speziellen Kabeldurchführungen.

Die atmende Wand

Damit in diesem Zusammenhang jedoch kein falscher Eindruck entsteht: Auch dichte Bauteile können dampfdiffusionsoffen sein; eine Eigenschaft, die oft mit dem irreführenden Begriff der „atmenden Wand“ beschrieben wird. Das ist Unsinn. Denn bei der „Atmungsaktivität“ geht es allein um Dampfdiffusionsvorgänge. Diese spielen sich im Bereich der ersten Zentimeter einer Wand ab, also zum Beispiel in einer Holz-, Gipskarton- oder Putzschicht. Sind die Oberflächen offenporig, können sie bei erhöhter Luftfeuchtigkeit Wasserdampf aufnehmen und bei sinkender Raumluftfeuchte wieder abgeben. Diese Pufferfähigkeit sorgt für ein ausgeglichenes Raumklima. Einzelne Fertighaushersteller verweisen auf durchgängig dampfdiffusionsoffene Außenwände. Selbstverständlich müssen auch diese durch geeignete Maßnahmen luft- bzw. winddicht ausgeführt werden.

Kontrollierte Wohnraumlüftung

Weil die Häuser also weitestgehend luftdicht sind, findet ein „natürlicher“ Luftaustausch kaum mehr statt. Damit bieten sich Anlagen zur kontrollierten Wohnraumlüftung an, wie sie in Fertighäusern immer häufiger eingesetzt werden; KfW-Effizienzhäuser 55 und 40 funktionieren praktisch nicht ohne Lüftungssystem.

So bekommen die Bewohner stets frische, auf Wunsch auch vorher gefilterte Luft ins Haus. Üblicherweise arbeiten die Anlagen mit Wärmerückgewinnung, die zusätzlich wertvolle Heizenergie spart.

Guter Luftaustausch

Im Grunde funktioniert die automatische Lüftung ganz einfach: In Küche, Bad und WC wird die verbrauchte Raumluft abgezogen, in die Wohn- und Schlafräume strömt frische Außenluft nach. Wer die Fenster gerne von Hand öffnen möchte, kann das selbstverständlich nach wie vor tun – nur geht dabei in der kalten Jahreszeit eben Heizwärme verloren. Die Abluft- und Zuluftöffnungen befinden sich an Decken und/oder Wänden. Wir haben uns für formschönere Lüftungsschlitze entschieden.

Lüftungsschlitze

Das Maß der Dichtigkeit

Die automatische Lüftung kann nur dann richtig arbeiten, wenn das Haus dicht ist. Aus diesem Grund ist eine Messung und Bestätigung der Luftdichtigkeit unabdingbar. Vorgaben darüber, wie „dicht“ ein Haus sein muss, macht die DIN 4108. Danach dürfen Gebäude mit automatischer Wohnraumlüftung eine Luftwechselrate von 1,5 nicht überschreiten. Bautechnisch ist sogar mehr machbar, sodass sich Werte unter 1,0 erzielen lassen.

Blower-Door-Test

Gemessen wird das mit einem Blower-Door-Test. Tatsächlich handelt es sich bei so einer Messung auf der Baustelle um eine relativ bescheidene Maßnahme. In aller Regel installiert der Fachmann dabei ein kalibriertes Gebläse (Blower) im Haustürrahmen (Door) und erzeugt damit einen Druckunterschied zwischen außen und innen. Zum natürlichen Druckausgleich strömt dann Luft durch undichte Stellen nach, die sich mit einem Anemometer aufspüren lassen. So spürt man bereits im Rohbaustadium mögliche Leckagen in der Haushülle, beziehungsweise belegt die Qualität des Baukörpers.

Renommierte Fertighausfirmen führen eine oder zwei Messungen aus. Das sollte im Hausfestpreis enthalten sein. Das Ergebnis der Prüfung solltet Ihr Euch schriftlich geben lassen.

 

Innenausbau #3: Die Maler sind da – und uns beschäftigt Madame Curie

Innenausbau Schwörer Healthy Home

Die Geburt von Maria Salomea Skłodowska im Jahr 1867 in Warschau stand unter keinem guten Stern. Als jüngstes von fünf Kindern wuchs die kleine Marie in einer brisanten Zeit auf, in der die Polen nach einem gescheiterten Aufstand unter einer strengen Russifizierung litten. Im Alter von elf Jahren verlor das Mädchen ihre Mutter, die an Tuberkulose starb, mit 17 musste sie als Privatlehrerin im Hause ihres Vaters Geld verdienen – und als sie  Anzeichen vor Erschöpfung zeigte, schickte man sie alleine zu Verwandten aufs Land. Später verhinderte die Familie des Mannes, den sie liebte, eine Heirat. Weiterlesen

Innenausbau #2: Von großer Stille, Blower-Door-Test und Kellerausbau

Innenausbau Fertighaus

Es ist Freitagnachmittag, und nach einer harten Bürowoche gönne ich mir einen frühen Feierabend. Um 14.30 Uhr klappe ich den Laptop zu, bin nach 16 Minuten Autofahrt auf der Baustelle und gehe ins Haus. Eine eigentümliche Stille umfängt mich. Auf der Treppe das lautlose Radio, das normalterweise tönt, im Wohnbereich die Werkzeuge und Klamotten der Jungs vom Bau, die sonst heftig und teilweise lautstark hämmern, bohren, schleifen oder tackern.

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Rußschutztür: Gegen Ruß und Feinstaub

Rußschutztür

„Feinstaub“ ist nicht erst ein Thema, seit in unserer baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart immer wieder Feinstaubalarm ausgelöst wird. Was das mit unserem Healty Home zu tun hat? Ganz einfach: Auch im Eigenheim geht es – zumindest wenn man mit Holz heizt – beim Schornsteinfegen neben der Rußverschmutzung auch um Feinstaubbelastung. Weiterlesen